Therapieoptionen_bei_Brustkrebs

Brustkrebsdiagnose – Und was kommt danach?

Eine Brustkrebsdiagnose ist eine der häufigsten Krebsdiagnosen bei Frauen. Jedes Jahr erkranken in Deutschland mit über 71.000 Frauen an Brustkrebs. Die Diagnose ist ein Schock für jede Betroffene und ihre Angehörigen. Doch es gibt Hoffnung: Brustkrebs ist heute in vielen Fällen heilbar, wenn er frühzeitig erkannt und behandelt wird.

Wie wird eine Brustkrebsdiagnose gestellt?

Die Brustkrebsdiagnose erfolgt mit verschiedenen Methoden, die je nach Situation Anwendung finden. Dazu gehören:

Brustkrebsdiagnose mittels Laserscanningmikroskopie

Verdacht auf Brustkrebs

Ein erster Verdacht ergibt sich häufig durch Selbstabtastung der Brust. Werden Knoten gefunden, ist ein Arzt für die Kontrolle gefragt. Oft handelt es sich um harmlose Zysten, aber sicher gehen ist besser.

Mammographie:

Ist eine Röntgenuntersuchung der Brust, die Knoten oder Verkalkungen im Brustgewebe sichtbar machen kann. Die Mammographie ist eine wichtige Methode zur Früherkennung von Brustkrebs, die Frauen zwischen 50 und 69 Jahren alle zwei Jahre durchführen sollten. Allerdings kann die Mammographie nicht immer eindeutig zwischen gutartigen und bösartigen Veränderungen unterscheiden oder sehr kleine Tumore übersehen.

Sonographie:

Hiermit ist eine Untersuchung mit Ultraschall gemeint, die das Brustgewebe mit Schallwellen abbildet. Die Sonographie kann ergänzend zur Mammographie eingesetzt werden, um auffällige Befunde genauer zu beurteilen oder bei Frauen mit dichtem Brustgewebe, bei denen die Mammographie weniger aussagekräftig ist.

MRT:

Dies ist eine Untersuchung im Kernspintomograph, die das Brustgewebe mit Magnetfeldern und Radiowellen darstellt. Das MRT entdeckt sehr kleine oder versteckte Tumore und deren Größe. Die MRT wird meist nur bei bestimmten Indikationen eingesetzt, wie zum Beispiel bei einem erhöhten familiären Risiko für Brustkrebs oder bei unklaren Befunden anderer Methoden.

Biopsie:

Ist eine Gewebeentnahme aus der Brust, die unter örtlicher Betäubung durchgeführt wird. Die Biopsie ist die einzige Methode, die eine sichere Brustkrebsdiagnose ermöglicht, indem sie das Gewebe auf Krebszellen hin untersucht. Die Biopsie wird mit einer Nadel oder einem speziellen Gerät durchgeführt, das einen kleinen Schnitt in die Haut macht.

Wie wird Brustkrebs behandelt?


Die Behandlung von Brustkrebs richtet sich nach dem Stadium und der Art des Tumors, sowie nach den individuellen Bedürfnissen und Wünschen der Patientin. Die Behandlung kann aus einer oder mehreren der folgenden Methoden bestehen:

Operation nach einer Brustkrebsdiagnose:

Dies ist die Entfernung des Tumors aus der Brust, entweder durch eine brusterhaltende Operation (Lumpektomie) oder durch eine vollständige Entfernung der Brust (Mastektomie). Bei der Operation werden meist auch Lymphknoten aus der Achselhöhle entfernt, um zu prüfen, ob sich der Krebs schon ausgebreitet hat.

Strahlentherapie:

Die Bestrahlung des Tumors oder der gesamten Brust mit hochenergetischen Strahlen, die Krebszellen zerstören. Die Strahlentherapie kann vor oder nach der Operation eingesetzt werden, um die Tumorgröße zu verkleinern oder ein Wiederauftreten zu verhindern. Die Strahlentherapie kann mit einer Maschine oder durch die Implantation eines radioaktiven Materials in den Tumor durchgeführt werden.

Chemotherapie:

Darunter versteht man die Gabe von Medikamenten, die Krebszellen abtöten oder ihr Wachstum hemmen. Die Chemotherapie kann vor (Neoadjuvante Therapie)oder nach (Adjuvante Therapie) der Operation eingesetzt werden, um die Tumorgröße zu verkleinern oder eine Ausbreitung oder ein Wiederauftreten zu verhindern. Die Chemotherapie wird als Tablette oder als Infusion verabreicht.

Hormontherapie:

Die Gabe von Medikamenten (Tamoxifen, Aromataseinhibitoren), die das Wachstum von hormonabhängigen Krebszellen beeinflussen. Auf den Krebszellen gibt es Hormon-Rezeptoren (Proteinmoleküle), die für das Wachstum von Zellen verantwortlich sind, wenn sie durch Hormone aktiviert werden. Diese Rezeptoren (Östrogen-, Progesteron-, EGFR-Rezeptor) müssen blockiert werden. Die Hormontherapie wird meist nach der Operation eingesetzt, um ein Wiederauftreten zu verhindern. Die Hormontherapie kann die Produktion von Hormonen verhindern oder deren Wirkung reduzieren.

Zielgerichtete oder Immuntherapie:

Die Gabe von Medikamenten bzw. auch Antikörpern, die gezielt bestimmte Merkmale von Krebszellen angreifen. Die zielgerichtete Therapie wird meist in Kombination mit anderen Methoden eingesetzt, um die Wirksamkeit zu erhöhen. Die zielgerichtete Therapie kann zum Beispiel bei Brustkrebszellen wirken, die z. B. einen erhöhten Gehalt an einem bestimmten Ziel-Protein namens HER2/NEU haben. Leider haben nur selten alle Tumorzellen diese Zielmolekül, daher wird statistisch gesehen immer nur ein gewisser Prozentsatz von Tumorzellen attackiert.

Was ist eine Erhaltungstherapie?

Die Erhaltungstherapie ist eine Behandlung, die üblicherweise nach der Chemotherapie vom Brustkrebs eingesetzt, um das Risiko eines Wiederauftretens oder einer Ausbreitung des Krebses zu verringern. Die Erhaltungstherapie kann aus einer Hormontherapie oder einer zielgerichteten Therapie bestehen, die über mehrere Jahre durchgeführt wird.

Was ist die Langzeitüberwachung?

Langzeitüberwachung der Zellzahlen nach einer Brustkrebsdiagnose. Selbst nach Stop der Hormontherapie mit Tamoxifen

Die Langzeitüberwachung ist eine regelmäßige Kontrolle der Patientin nach der Behandlung von Brustkrebs, um mögliche Anzeichen eines Wiederauftretens oder einer Ausbreitung des Krebses frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. Die Langzeitüberwachung umfasst körperliche Untersuchungen, Bluttests und bildgebende Untersuchungen der Brust und anderer Organe. Leider sind dabei bildgebende Verfahren für die Brustkrebsdiagnose oft recht spät, denn bevor ein Tumor entdeckt werden kann, muss er eine Mindestgröße haben, die bei 0,5-1cm Durchmesser liegt. Auch die sogenannten Tumormarker (krebstypische Proteine) steigen erst spät im Wachstum des Tumors an. Es gibt die maintrac Methode, die bereits frühzeitig neue Tumoraktivität detektieren kann.

Was ist die maintrac-Methode?


Die maintrac-Methode ist eine innovative Methode zur Überwachung von Krebszellen im Blut. Mit Ihr kann die Anzahl und die Eigenschaften von zirkulierenden Tumorzellen (CTCs) im Blut messen, die sich vom Tumor gelöst haben und sich im Körper ausbreiten können. Diese Methode hilft in vielen Fällen, das Ansprechen auf eine Therapie zu beurteilen, das Risiko eines Wiederauftretens oder einer Metastasierung zu bestimmen und eine individuelle Therapie anzupassen.

Die maintrac-Methode basiert auf einer speziellen Technik, die es ermöglicht, zirkulierende Tumorzellen, sogenannte CTCs, im Blut zu quantifizieren und die mit Antikörpern markierten CTCs können dann mit dem Mikroskop gezählt und analysiert werden. Diese schonende Methode, die nur wenige Milliliter Blut benötigt, liefert innerhalb weniger Tage weitreichende Ergebnisse.

Die maintrac-Methode ist eine ergänzende Methode zur Langzeitüberwachung von Brustkrebspatientinnen, die in einigen spezialisierten Zentren und auch bei niedergelassenen Ärzten in Deutschland angeboten wird. Jeder Arzt kann die maintrac Diagnostics beauftragen.

Fazit
Brustkrebs ist eine ernste Erkrankung, die aber in vielen Fällen heilbar ist, wenn sie frühzeitig erkannt und behandelt wird. Die Diagnose und Behandlung von Brustkrebs erfordert verschiedene Methoden, die je nach Situation angewendet werden können. Die Erhaltungstherapie und die Langzeitüberwachung sind wichtige Maßnahmen, um das Risiko eines Wiederauftretens oder einer Ausbreitung des Krebses zu verringern

Bitte beachten Sie, dass dieser Artikel nur zu Informationszwecken dient und nicht die Beratung oder Behandlung durch einen Arzt ersetzt.

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