Tumorzell-Zählung gibt einen sehr guten Überblick wie sich der Tumor verhält. Steigen die CTCs an, kann man von erneuter Aktivität ausgehen, bleiben sie über die Zeit gleich oder nehmen sie ab, dann ist das im Allgemeinen ein gutes Zeichen. Daher ist die Überwachung bzw. das Monitoring der Zellzahl alle 4-6 Monate zu empfehlen, um rechtzeitig neue Tumoraktivität zu detektieren.

Tumorzell-Zählung direkt an Patientenblut

Die Tumor-Zellzählung mittels maintrac funktioniert an soliden Tumoren  (Karzinome), die epithelialen Ursprungs sind. Dies sind etwa 90% aller Tumorerkrankungen. Die Zellen dieser Karzinome haben eine Gemeinsamkeit, sie tragen das sogenannte humane epitheliale Antigenprotein an der Zelloberfläche. Dieses Antigen kann mit dem spezifischen EpCam Antikörper markiert und damit die Anzahl der Zellen genau gezählt werden.

Tumorzell-Zählung
Aufbereitung des Blutes zur Quantifizierung der CTCs

Das Blut eines Patienten wird im Labor OHNE Zell-Verluste aufgearbeitet und die Tumorzellen mit Epcam-Antikörper markiert. Danach läßt sich die Zellzahl quantitativ bestimmen. Mit diesem Wert kann man nun den Patienten über die kommenden Wochen, Monate und Jahre monitoren. Bleibt die Zellzahl gleich oder nimmt sie ab – ist dies ein gutes Zeichen, nimmt sie jedoch mit der Zeit deutlich zu, dann zeugt dies von erneuter Tumoraktivität und die Therapie sollte angepasst werden.

Wir finden von 50-50.000 Tumorzellen (CTCs) pro Milliliter im Patientenblut. Dabei ist der Wert eher von geringerer Bedeutung, was zählt ist der Verlauf der Zellzahl. Deshalb sollte vor einer Chemotherapie immer erst die Zellzahl bestimmt werden. Unter Therapie fluktuiert sie sehr stark. Am Ende der Chemo ist eine Art Basiswert für die folgen Monate gegeben. Wir finden fast bei jedem noch CTCs, die meisten der Zellen sind jedoch nur „schlafende“ Zellen, die keine neuen Tumore bilden können.

Monitoren von Krebserkrankungen

Maintrac ist dazu optimiert Krebs-Therapien zu monitoren und bietet daher einen großen Zeitvorteil gegenüber bildgebenden Verfahren. Studien haben gezeigt, dass 3 aufeinander folgen Anstiege bis auf das 3-fache auf neue Tumoraktivität hindeutet. Erst ein paar Monate später ist der Tumor so groß gewachsen, dass er auch durch bildgebende Verfahren (CT, MRT, PET) zu erkennen ist. Eine stabile oder abnehmende Zellzahl hingegen ist ein sehr gutes Zeichen (siehe Link zu Publikationen).

Wie verläuft eine Tumorzell-Zählung mit maintrac

maintrac® hilft eine individuelle, personalisierte und wirksame Therapie für den einzelnen Patienten zu finden und den Erfolg der Therapie zu überwachen. Damit eine Tumorzell-Zählung durchgeführt werden kann, muss der Arzt dem Patienten 15 ml EDTA-Blut abnehmen und in das Medizinische Labor Dr. Pachmann schicken. Entsprechende Abnahme Sets können Sie oder Ihre Arzt bei uns bestellen.

Bei welcher Therapieform ist maintrac einsetzbar?

Die Tumorzell-Zählung kann als Therapieüberwachung sowohl in der neoadjuvanten, der adjuvanten und bei der Hormon- oder Erhaltungstherapie eingesetzt werden. Einen besonderen Beitrag zur Therapie kann maintrac® auch in „watch- and wait“-Situationen , v.a. bei Prostatakrebs, leisten.

Auch wenn die CTCs im Blut bei gutem Ansprechen vollständig verschwunden sind, sollte die Therapie immer zu Ende geführt werden. Es könnten noch Zellen im Gewebe verborgen sein, die möglicherweise wieder ins Blut gelangen und erst im Verlauf der weiteren Therapie beseitigt werden.

Veränderungen der Tumorzellen

Tumorzellen werden oft durch eine Therapie verändert und können sich nach Abschluss der Therapie wieder vermehren. Daher sollter der Therpierfolg dauerhaft mittels der Tumorzell-Zählung überwacht werden.

Wichtig! Um den Unterschied zu anderen CTC Bestimmungmethoden zu verstehen:

1. Maintrac isoliert oder extrahiert keine Zellen, und hat damit immer einen echten quantitativen Bezug zum eingesetzten Blutvolumen. Maintrac ist derzeit weltweit wohl das sensitivste CTC Bestimmungs- und Charakterisierungssystem.

2. Unsere Ansätze mit anderen Methoden Zellen zu isolieren oder extrahieren, führten leider immer zu großen Zellverlusten (oft weit über 90%) und sind nach unseren Erfahrungen damit nicht geeignet zum monitoren des Krankheitsverlaufs und können keine reproduzeirbaren Aussagen über eventuelle Medikamententestungen machen.

3. Medikamententestungen: Maintrac macht eine klare Unterscheidung zwischen toten und lebenden CTCs. Daher lassen sich zusammen mit dem quantitativen Ansatz verschiedene Medikationen an den Zellen testen. Es kann eine Sterberate der Zellen bestimmt werden und damit eine Vorhersage zur erwarteten Effektivität der Behandlung gemacht werden.

4. Krebs ist eine sehr individuelle Erkrankung, bei der es keine genauen Grenzwerte für Zellzahlen gibt. Daher arbeitet maintrac mit Zellzahlverläufen, die untereinander vergleichbar sind. Wir haben Patienten mit hohen, stabilen Zellzahlen, denen es über viele Jahre sehr gut geht. Wir haben aber auch Patienten, die trotz geringer Zellzahlen, aber einem entsprechenden Zellzahl-Anstieg, leider sehr schnell Metastasen bilden.

5. Publikationen: maintrac ist mit weit mehr als 100 Publikationen bisher eins der am besten untersuchten System zur Tumorzell Diagnostic.