Adjuvante Therapie heißt unterstützende Therapie. Diese Behandlung ist eine Therapiemaßnahme, die im Anschluss an die operative Entfernung des Tumors stattfindet.
Nach der Operation verbleiben in den meisten Fällen Tumor-Restzellen, sogenannte zirkulierende Tumorzellen (CTCs=circulating tumour cells) im Körper, sowie noch nicht nachweisbare Tumorab- bzw. Ansiedlungen (Mikro-Metastasten). Durch die adjuvante Therapie verbessern sich die langfristigen Heilungsaussichten.

Ob die Zahl der im Blut verbliebenden CTCs zu- oder abnimmt, kann mit maintrac® überprüft und gemonitort werden. Neben der Kontrolle des Therapieerfolgs kann auch vor der Therapie mit Medikamententestungen festgestellt werden, ob die für die Behandlung geplanten Medikamente überhaupt auf die im Blut befindlichen CTCs wirken  oder ob es andere Sbstanzen gibt, die eine bessere Tötungsrate für CTCs aufweisen.

Die grundsätzliche Regel in der adjuvanten Therapie ist:

  • Sinkende Zellzahl, die Therapie wirkt.
  • Steigende Zellzahl während der Therapie, es sollte über eine Anpassung der Therapie nachgedacht werden.

Verhalten von CTCs in der adjuvanten Therapie

Die adjuvante Chemotherapie besteht in der Regel aus mehreren Therapiezyklen im zwei- bis dreiwöchigem Abstand. Die erste maintrac®-Zellzählung sollte etwa 2-3 Wochen nach der Operation bzw. kurz vor Beginn der Chemotherapie stattfinden. Die nächste Bestimmung erfolgt nach dem zweiten Therapiezyklus bzw. kurz vor dem dritten Zyklus.

Der initiale Messwert der maintrac®-Zellzählung stellt den Ausgangswert dar, der für sich allein nur wenig Aussagekraft hat. Erst der Verlauf der Zellzahl der Folgemessungen kann interpretiert werden.

Abnehmende Zellzahl

Bereits nach den ersten 1-3 Zyklen sinkt die Zahl der CTCs im Blut bei gutem Ansprechen auf die adjuvante Therapie. Nimmt die Zellzahl bis zum Ende der Chemotherapie ab oder bleibt niedrig, spricht dies für einen weiteren günstigen Krankheitsverlauf. Nimmt die Zahl der Zellen um das zehnfache ab, haben Studien in nicht-metastasierten Brustkrebspatientinnen gezeigt, dass 90-95 % der Patientinnen auch nach 4-5 Jahren rezidivfrei (ohne neue Tumore) bleiben.

Auch wenn die CTCs im Blut bei gutem Ansprechen vollständig verschwunden sind, sollte die Therapie auf jeden Fall zu Ende geführt werden. Es können sich noch Zellen im Gewebe verbergen, die möglicherweise erst im Verlauf der weiteren Therapie beseitigt werden.


Gleichbleibende Zellzahl

Die CTCs sprechen anscheinend kaum auf die Chemotherapie an. Zudem scheinen sie auch nur eine geringe Wachstumstendenz zu haben. Dies ist in den meisten Fällen günstig für den Krankheitsverlauf.


Ansteigende Zellzahl

Nimmt die Zellzahl während der adjuvanten Therapie kontinuierlich zu bzw. steigt sie nach einem Zellzahlabfall zu Anfang der Behandlung wieder an, ist die Therapie nicht oder nicht mehr wirksam. Die Tumorzellen sind leider noch aktiv. Die Therapie sollte hier angepasst werden, da sonst die Prognose für den weiteren Krankheitsverlauf eher ungünstig ist. In diesem Fall kann maintrac® andere Medikamente testen, die effektiver sein könnten. Liegt bei nicht-metastasierten Brustkrebspatientinnen eine stetige Steigerung der Zellzahl bzw. eine Erhöhung der Zellzahl um das Zehnfache vor, haben in 65-70 % der Patientinnen in den ersten 4-5 Jahren einen Rückfall (Rezidiv).