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Hormontherapie bei Brustkrebs: Was Sie unbedingt wissen sollten

Die Hormontherapie bei Brustkrebs, oft auch Erhaltungstherapie genannt, ist eine wichtige Behandlungsmöglichkeit für Frauen mit hormonabhängigem Brustkrebs. Sie kann das Wachstum von Tumorzellen, die auf Östrogen oder Progesteron reagieren, hemmen oder stoppen. Die Hormontherapie kann als Ergänzung zur Operation, Chemotherapie oder Bestrahlung eingesetzt werden, um das Risiko für einen Rückfall oder ein Fortschreiten der Erkrankung zu senken. Sie kann aber auch bei fortgeschrittenem Brustkrebs angewendet werden, um die Beschwerden zu lindern oder die Lebensqualität zu verbessern. In diesem Artikel erfahren Sie mehr über die verschiedenen Formen der Hormontherapie, das Monitoring mit maintrac und wie man weiß, dass es sicher ist, die Hormontherapie zu stoppen.

Welche Formen der Hormontherapie bei Brustkrebs gibt es?

Es gibt verschiedene Medikamente, die die Bildung oder Wirkung von Östrogenen blockieren können. Die Wahl des Medikaments hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie dem Alter der Patientin, dem Menstruationsstatus, dem Hormonrezeptor-Status des Tumors und der vorherigen Therapie. Die wichtigsten Gruppen von Medikamenten sind:

Hormontherapie bei Brustkrebs mit Anti-Östrogene:

Diese Medikamente binden an die Hormonrezeptoren der Tumorzellen und verhindern so, dass Östrogen an sie andocken kann. Das bekannteste Anti-Östrogen ist Tamoxifen, das sowohl bei prämenopausalen als auch bei postmenopausalen Frauen eingesetzt werden kann. Tamoxifen wird meist als Tablette eingenommen und hat eine Wirkdauer von etwa 24 Stunden.

Aromatasehemmer:

Diese Medikamente hemmen das Enzym Aromatase, das in Fett- und Muskelgewebe Östrogene aus anderen Hormonen herstellt. Aromatasehemmer sind nur bei postmenopausalen Frauen wirksam, da sie die Östrogenproduktion in den Eierstöcken nicht beeinflussen. Sie werden meist als Tablette eingenommen und haben eine Wirkdauer von etwa 48 Stunden. Es gibt drei Aromatasehemmer: Anastrozol, Letrozol und Exemestan.

GnRH-Analoga:

Diese Medikamente sind synthetische Varianten des natürlichen Hormons GnRH, das die Freisetzung von Östrogen und Progesteron aus den Eierstöcken steuert. GnRH-Analoga unterdrücken die Funktion der Eierstöcke und führen so zu einem künstlichen Wechsel. Sie werden meist als Spritze unter die Haut verabreicht und haben eine Wirkdauer von etwa vier Wochen. Sie werden oft in Kombination mit einem Aromatasehemmer oder einem Anti-Östrogen gegeben, um eine maximale Wirkung zu erzielen.

Fulvestrant:

Dieses Medikament ist ein spezielles Anti-Östrogen, der nicht nur an die Hormonrezeptoren bindet, sondern sie auch zerstört. Fulvestrant wird als Spritze in den Muskel verabreicht und hat eine Wirkdauer von etwa vier Wochen. Es wird meist bei fortgeschrittenem Brustkrebs eingesetzt, wenn andere Hormontherapien nicht mehr wirken.

Wie wird die Hormontherapie bei Brustkrebs überwacht?

Die Hormontherapie wird in der Regel über einen Zeitraum von mindestens fünf bis zehn Jahren durchgeführt. Um den Erfolg der Therapie zu beurteilen und mögliche Nebenwirkungen zu erkennen, ist eine regelmäßige Überwachung notwendig. Dazu gehören:

Klinische Untersuchungen:

Die Patientin sollte regelmäßig ihren Arzt aufsuchen, um ihren Allgemeinzustand, ihre Brust und ihre Lymphknoten untersuchen zu lassen. Außerdem sollte sie auf mögliche Anzeichen einer Thrombose (Blutgerinnsel), einer Endometriose (Wucherung der Gebärmutterschleimhaut) oder eines Gebärmutterkrebses achten, die als seltene, aber ernste Nebenwirkungen einiger Hormontherapien auftreten können.

Blutuntersuchungen:

Die Patientin sollte regelmäßig ihr Blutbild, ihre Leberwerte und ihren Knochenstoffwechsel überprüfen lassen, um mögliche Veränderungen durch die Hormontherapie zu erkennen. Außerdem sollte sie ihren Cholesterinspiegel und ihren Blutdruck kontrollieren lassen, da einige Hormontherapien das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen können.

Bildgebende Verfahren:

Die Patientin sollte regelmäßig eine Mammographie (Röntgenuntersuchung der Brust) und gegebenenfalls eine Sonographie (Ultraschalluntersuchung der Brust) durchführen lassen, um mögliche Veränderungen in der Brust zu erkennen. Allerdings sind die Tumore zu diesem Zeitpunkt oft schon ca. 1 cm im Durchmesser, bevor sie erkannt werden. Außerdem sollte sie bei Bedarf eine Knochendichtemessung (Osteodensitometrie) machen lassen, um möglichen Knochenschwund durch die Hormontherapie bei Brustkrebs zu vermeiden oder zu behandeln.

maintrac:

Dies ist ein spezielles Verfahren, das die Anzahl und Eigenschaften von zirkulierenden Tumorzellen im Blut bestimmt. Zirkulierende Tumorzellen sind Krebszellen, die sich vom Primärtumor oder von Metastasen gelöst haben und im Blutstrom zirkulieren. Sie können als Marker für das Ansprechen oder das Fortschreiten der Erkrankung dienen. Mit maintrac kann man die Wirkung der Hormontherapie auf die zirkulierenden Tumorzellen überwachen und so die Therapie sehr frühzeitig und individuell anpassen.

Wann kann man die Hormontherapie stoppen?

Die Dauer der Hormontherapie hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie dem Alter der Patientin, dem Stadium der Erkrankung, dem Hormonrezeptor-Status des Tumors und dem Ansprechen auf die Therapie. In der Regel wird die Hormontherapie für mindestens fünf Jahre empfohlen, da sie das Risiko für einen Rückfall oder ein Fortschreiten der Erkrankung deutlich senkt. Bei einigen Patientinnen kann es jedoch sinnvoll sein, die Hormontherapie länger fortzuführen, zum Beispiel wenn:

•  Der Tumor stark hormonabhängig ist: Wenn der Tumor einen hohen Anteil an Hormonrezeptoren aufweist, spricht er meist gut auf die Hormontherapie an und hat ein geringeres Risiko für einen Rückfall. Eine längere Hormontherapie kann diesen Effekt verstärken und das Überleben verbessern.

•  Der Tumor mehrere Risikofaktoren hat: Wenn der Tumor mehrere ungünstige Merkmale aufweist, wie eine große Größe, einen hohen Grad an Bösartigkeit, einen Befall von Lymphknoten oder einen HER2-positiven Status, hat er ein höheres Risiko für einen Rückfall oder ein Fortschreiten der Erkrankung. Eine längere Hormontherapie kann dieses Risiko verringern und das Überleben erhöhen.

•  Die Patientin keine schweren Nebenwirkungen hat: Wenn die Patientin die Hormontherapie gut verträgt und keine schweren Nebenwirkungen hat, kann sie von einer längeren Therapiedauer profitieren. Die Nebenwirkungen sollten jedoch regelmäßig überwacht und behandelt werden.

Dauer der Hormontherapie

Die Entscheidung über die Dauer der Hormontherapie sollte individuell mit dem Arzt getroffen werden, unter Berücksichtigung der Vor- und Nachteile einer längeren oder kürzeren Therapie. Dabei sollte auch das maintrac-Verfahren eingesetzt werden, um die Wirkung der Hormontherapie auf die zirkulierenden Tumorzellen zu beurteilen. Wenn die Anzahl der zirkulierenden Tumorzellen während der Hormontherapie stabil oder rückläufig ist, spricht dies für eine gute Wirkung der Hormontherapie. Wenn sie jedoch ansteigen, spricht dies für eine Resistenz oder ein Fortschreiten der Erkrankung. In diesem Fall sollte die Hormontherapie verändert oder angepasst werden.

Zellzahlzuwachs nach Tamoxifen Stop

Nach Ende der Tamoxifen Therapie (~Tag 1180) geht die Zellzahl deutlich (Faktor 10) nach oben. Kurz danach bildgebend Rezidiv erkannt.

Am Ende der Hormontherapie

Wenn die Tamoxifen oder Aromatase Inhibitonstherapie abgesetzt werden soll, empfiehlt es sich noch während der Therapie mindestens 3 Zellzählungen duchzuführen und 8-12 Wochen nach Ende der Therapie nocheinmal die Zellzahl zu messen. Ist die Zellzahl gleich geblieben oder gesunken ist dies ein gutes Zeichen und es wird empfohlen im Anstand von 6-9 Monaten die Zellzahl zu überwachen. Ist die Zellzahl jedoch um eine Faktor ca. 3 und mehr gestiegen, dann sollte die Hormontherapie wieder fortgesetzt werden. In einer Studie habe Patientinnen mit deutlich steigenden Zahlen 9-12 Monate später ein Rezidiv entwickelt.

Fazit

Die Hormontherapie erweist sich bei tausenden von Frauen jährlich als lebensrettend. Jedoch ist es für den Arzt kaum möglich vorherzusagen, ob es sicher ist die Therapie zu stoppen. Hier kommt die maintrac Methode ins Spiel und kann in den meisten Fällen sehr frühzeitig neue Tumoraktivität durch deutlich steigende Tumourzellzahlen vorhersagen.

Bitte beachten Sie, dass dieser Artikel nur zu Informationszwecken dient und nicht die Beratung oder Behandlung durch einen Arzt ersetzt.

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